Die-Versicherer

Die Top Ten der unnötigsten Versicherungen

Jeder Deutsche hat statistisch gesehen fünf bis sechs Versicherungen. Viele Policen sind allerdings unnötig.

Rund 457 Millionen Versicherungspolicen halten deutsche Bürger. Und die Versicherungsgesellschaften sind findig, wenn es um die Auflage neuer Produkte geht. Ganz frisch bei der Allianz zum Beispiel: die Kälteschutzversicherung. Sie soll in strengen Wintern die zusätzlichen Heizkosten abfedern: Fällt die Temperatur unter einen vorher festgelegten Grenzwert, zahlt die Allianz einen Euro pro Minusgrad. Wird der Winter jedoch milde, guckt der Kunde in die Röhre. Eigentlich eher eine Wette als eine Police.

Platz 1: Sterbegeldversicherung

Mit ihr wollen umsichtige Menschen die Kosten ihrer eigenen Beerdigung absichern, damit nicht die Angehörigen darauf sitzen bleiben. Tatsächlich bekommen die Hinterbliebenen oft weniger Geld heraus als der Versicherte eingezahlt hat. Ein Sparkonto wäre da eindeutig besser.

Platz 2: Insassenunfallversicherung

Wer ein Auto hat, ist gesetzlich zum Abschluss einer Kfz-Haftpflicht verpflichtet. Und die tritt auch ein, falls Sie einen Unfall verursachen und dabei Ihre Fahrgäste verletzt werden.

Platz 3: Unfallversicherung mit Prämienrückgewähr

Die Anbieter locken damit, dass man den Schutz einer Unfallversicherung hat und am Ende der Laufzeit die gezahlten Prämien erstattet bekommen. Das klappt aber allenfalls bei einer sehr langen Laufzeit. Der Risikoschutz ist oft mäßig.

Platz 4: Versicherung gegen häusliche Notfälle

Sie haben sich ausgeschlossen? Die Heizung fällt aus und elektrische Geräte müssen her? Sie müssen ins Krankenhaus und der Dackel ist nicht untergebracht? Da springt die Versicherung mit Service und einem Handgeld ein. Allerdings: Wer Freunde hat, kommt auch ohne Police klar.

Platz 5: Hochzeitsrücktrittskostenversicherung

Traurig, wenn die geplante Hochzeitsfeier platzt. Sind eine schwere Erkrankung, ein Unfall oder ein Wohnungsbrand die Ursache, übernimmt die Versicherung den größten Teil der Kosten. Nicht allerdings, wenn Braut oder Bräutigam es sich anders überlegen. Denn ein Rückzieher vom Jawort reicht als Versicherungsfall nicht aus. Dabei ist das eher die Regel als Unfälle oder Brände.

Platz 6: Handyversicherung

Ob Handy, Laptop oder Fotokamera – zum Neugerät wird inzwischen gern eine Geräteversicherung verkauft, die die Garantie verlängert oder erweitert. Den Neupreis bekommt man allerdings nicht erstattet, sondern nur den rapide sinkenden Zeitwert.

Platz 7: Reisegepäckversicherung

Man muss schon auf den Koffern sitzen, damit die Reisegepäckversicherung wirklich einspringt, falls das Gepäck im Urlaub geklaut wird. Wer nicht ständig seine Taschen fest im Griff hat, dem unterstellt die Gesellschaft fahrlässiges Verhalten – und dann wird nicht gezahlt. Also fast nie.

Platz 8: Krankenhaustagegeldversicherung

Sie zahlt einen Festbetrag für die kleinen Zusatzkosten, die bei einem Krankenhausaufenthalt anfallen: Fernseher und Obst im Zimmer, Parkgebühren für die Angehörigen. Für einen Kuraufenthalt gibt es nichts. Selten holt man das wieder rein, was man eingezahlt hat.

Platz 9: Brillenversicherung

Geht die Brille kaputt, soll die Versicherung einspringen. Oft muss der Versicherte aber einen Selbstbehalt tragen, und bei einer Neubrille übernimmt die Versicherung teils nur Produkte aus dem Nulltarifsegement.

Platz 10: Glasbruchversicherung

Hausbesitzer mit einem Wintergarten sollten ruhig über eine Glasbruchversicherung nachdenken. Für alle anderen gilt: Geht mal eine Fensterscheibe zu Bruch, bedeutet das noch nicht den finanziellen Ruin. Schäden durch Brand, Leitungswasser, Sturm oder Hagel sind ohnehin über die Hausrat- und die Wohngebäudeversicherung abgedeckt.