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So unterscheiden sich gesetzliche und private Krankenversicherung

Das Wichtigste in Kürze

  • Die gesetzliche Krankenversicherung (GKV) nimmt jeden auf – vorausgesetzt, er muss sich nicht privat versichern.
  • In der GKV hängt die Höhe des Beitrags vom Einkommen ab, in der privaten Krankenversicherung (PKV) von Alter und Gesundheit.
  • Private Versicherungen können ihre Leistungen nicht einseitig kürzen. Welche Behandlungen sie zahlen, hängt aber stark vom jeweiligen Tarif ab.
  • Privat versichern sollten sich nur Beamte und Gutverdiener mit langfristig sicherem Einkommen.

So gehen Sie vor

Vor der Entscheidung zwischen gesetzlicher und privater Krankenversicherung, sollten Sie unbedingt durchrechnen, welches System auf Dauer besser passt.

Wollen Sie sich gesetzlich versichern, achten Sie auf Service, Zusatzleistungen und Beitrag.

Haben Sie sich für die PKV entschieden, ist die Suche nach dem passenden Tarif wichtig. Vergleichen Sie mithilfe unseres Ratgebers sowohl die Leistungen als auch die Finanzkraft des Versicherers.

Bei der Krankenversicherung ist Deutschland einzigartig: Nirgendwo sonst in Europa existieren zwei Systeme nebeneinander. Ein Vergleich der Leistungen zwischen gesetzlicher und privater Krankenversicherung ist schwierig. Während bei gesetzlichen Kassen der größte Teil der Leistungen identisch ist, bieten private Versicherer zahlreiche verschiedene Optionen vom Einsteiger- bis zum Premiumtarif. Daneben gibt es weitere grundsätzliche Unterschiede zwischen beiden Systemen.

Wie unterscheiden sich die beiden Systeme?

Die PKV lockt mit vielen Versprechen: So ermöglicht sie oft kürzere Wartezeiten für einen Termin beim Facharzt sowie die Behandlung durch hochbezahlte Spezialisten und mit den neuesten medizinischen Techniken. Diese Leistungen sind aber nur von teuren Tarifen abgedeckt. Grundsätzlich gilt in der PKV: Besonders günstige Tarife bieten oft nur wenig Schutz. Bei manchen Behandlungen leisten sie sogar weniger als die gesetzlichen Krankenkassen.

Dagegen sind die  GKVs ein Solidarsystem, in dem alle Versicherten gleich behandelt werden und denselben Schutz genießen – unabhängig davon, wie viel sie einzahlen. Wer mehr Leistungen als die gesetzlich vorgeschriebenen haben möchte, kann private Zusatzversicherungen abschließen.

Für wen eignet sich die gesetzliche Krankenversicherung?

Egal ob jung oder alt, krank oder gesund, reich oder arm – die gesetzliche Krankenversicherung gewährt allen Menschen die gleichen Leistungen. Und sie nimmt jeden auf, sofern er einen Anspruch hat. Alter oder Gesundheitszustand spielen keine Rolle.

Der Beitrag richtet sich allein nach dem Einkommen. Gesetzlich Versicherte zahlen 14,6 Prozent ihres Einkommens für die Krankenversicherung, hinzu kommt derZusatzbeitrag der jeweiligen Kasse.

Bei Angestellten übernimmt der Arbeitgeber die Hälfte des Krankenversicherungsbeitrags. Allerdings zählt das Einkommen nur bis zur sogenannten Beitragsbemessungsgrenze in Höhe von 4.837,50 Euro im Monat (Stand 2021 und 2022) für die Beitragsberechnung.

Wer wenig verdient, der zahlt auch wenig für die Krankenkasse. Kinder und Ehepartner ohne eigenes Einkommen sind beitragsfrei mitversichert.

Studenten, Selbstständige und andere freiwillig versicherte mit niedrigem Einkommen müssen einen Mindestbetrag zahlen. Außerdem wird bei freiwillig Versicherten das gesamte Einkommen zur Berechnung des Beitrags herangezogen, nicht nur das Gehalt.

Die beste gesetzliche Krankenkasse für alle gibt es nicht, nur die für einen Versicherten am besten passende Kasse.                                                                                                                                   

Bei Service, Zusatzleistungen und Beitrag gibt es deutliche Unterschiede zwischen den Krankenkassen.